DAS HOCHHEIMER „TERROIR", DIE KLASSIFIZIERTEN EINZELLAGEN
Der Boden mit seinen Mineralien und dem Mikroklima sowie die individuelle Kunst des Winzers prägen Qualität und Charakter des Rieslings. Daher wurde im Rheingau anhand der wissenschaftlichen Daten der weltbekannten Forschungsanstalt in Geisenheim eine amtliche Güte-Kartierung geschaffen, welche die Grundlage der VDP-Lagenklassifizierung bildet. Untersuchungen der Forschungsanstalt Geisenheim hinsichtlich des Micro-Klimas und der Böden haben ergeben, dass 85% der Rebflächen des Weingutes Domdechant Werner offiziell als für den Anbau von Weinen geeignet ist, die die Bezeichnung "Großes Gewächs" tragen können. Vergleichsweise sind nur 33% der gesamten Rebflächen des Rheingaus als "Großes Gewächs" qualifiziert. Diese amtliche Einstufung bestätigt das exzellente Terroir für hohe Qualität der Weine von Domdechant Werner. Die wichtigsten Merkmale für die Hochheimer VDP – Große Lagen und Erste Lagen:
DIE „HOCHHEIMER HÖLLE"
erstreckt sich entlang der Flussterrasse oberhalb des Mainufers mit fruchtbaren diluvialen Sedimenten auf tertiärem Kalkstein. Aus den Quellhorizonten im Untergrund treten Wasserquellen aus, die den Reben auch in heißen Jahren gutes Wachstum sichern. Der Name „Hölle" leitet sich aus dem altdeutschen Be-griff „Halde"(englisch „hill") ab und kennzeichnet gleichzeitig das besonders warme Klima geschützt vom Berghang und der Rückspiegelung vom Wasserspiegel des Mains. Aus dieser La-ge stammt die weltweit älteste schriftliche Dokumentation für die Rebsorte „Riesling" aus dem Jahre 1435. Der Riesling aus der Hölle zeigt Kraft und Eleganz mit mineralischer Würze und abgerundeter Säure; damit bringt er den Ideal-Typ des Rhein-gauer Riesling auf den Punkt.
DAS „HOCHHEIMER KIRCHENSTÜCK"
liegt windgeschützt am mittleren, nach Süden ausgerichteten Hang, dem „Filetstück", in unmittelbarer Nachbarschaft zur historischen Pfarrkirche. Auf dem kalkreichen Unterboden haben die Westwinde zwi-schen den Eiszeiten fruchtbaren Löß vermischt mit Lehm angeweht, der sowohl Wasser als auch Wärme speichert und für die Reben ideale Wachstumsbedingungen bietet. Der Riesling aus dem Kirchenstück ist stets elegant und komplex mit feiner Mineralität, oft verspielt kapriziös mit delikaten Aromen und gilt daher als charmante „Grande Dame" von nobler Eleganz.
DIE „HOCHHEIMER DOMDECHANEY"
liegt zu Füßen des Hochheimer Wahrzeichens, der weit über das Land bli-ckenden barocken Hochheimer Kirche St. Peter und Paul mit den berühmten Deckenfresken, und unmittelbar unter dem Barockschlößchen, der ehemali-gen Sommerresidenz des Mainzer Domkapitels, heute Teil des Weinguts. In der Domdechaney besteht der Boden aus schwerem Tonmergel mit viel Kalk und Mineralstoffen, der auch in trockenen Jahren ausgezeichnet Wasser und Nährstoffe speichern kann. Die Trauben reifen langsam bis spät im Oktober oder sogar November; die überreifen Beeren ergeben unvergleichliche edelsü-ße Auslesen und Beerenauslesen. Der Riesling aus der Domdechaney ist stets nachhaltig und gleicht mit seiner kraftvollen Mineralität oft einer mächtigen und beherrschenden, eher männliche Persönlichkeit. Der Wein öffnet sich häufig erst nach Jahren und hat hohes Alterungspotenzial.